«Die medizinische Verankerung unseres Ernährungssystems ist uns ein grosses Anliegen.»

Aus der Sicht des Mediziners

Dr. med. Walter Häcki

Dr. med. Walter Häcki nimmt Stellung aus der Sicht des Mediziners

Was immer vermutet wurde, ist bestätigt worden, schwarz auf weiss: Eine gesunde Lebensweise erhöht die Lebens­erwartung. Gleich zwei hochrangige Studien wurden Anfang 2009 zu diesem Thema veröffentlicht. Eine so genannte «Meta-Studie», d. h. die zusammenfassende Auswertung vieler einzelner Studien, publiziert im angesehenen Fachblatt «Lancet», hat nach Auswertung von nicht weniger als 900‘000 Fällen bestätigt, dass die Lebenserwartung eindeutig vom BMI (Body-Mass-Index) abhängt. Verglichen mit einem optimalen BMI von 20 bis 25 kg/m2 war ein jeweils um 5 Punkte erhöhter BMI mit einer jeweils um 30 % höheren Sterberate verbunden.

Eine weitere Studie – ebenfalls 2009 erschienen – untersuchte den Zusammenhang zwischen anderen Qualitäten der Lebensführung, wie Ausmass körperlicher Aktivität, Vitamin-C-Blutspiegel als Ausdruck des Konsums von Obst, Salat und Gemüse sowie Nikotin- und Alkoholkonsum. Auch hier zeigte sich ein überraschendes Ergebnis: Menschen mit gesundem Lebensstil hatten im Schnitt eine um 14 Jahre höhere Lebenserwartung gegenüber der Gruppe mit ungesundem Lebensstil. Oder – anders ausgedrückt – das Mortalitätsrisiko (Sterberisiko) der letztgenannten Gruppe war um das Vierfache erhöht!

Betrachtet man beide Studien im Zusammenhang, fällt das Urteil noch gravierender aus, denn die Effekte des gesunden Lebensstils einerseits und des Körpergewichts andererseits dürften sich in der Summe noch deutlich stärker auswirken. 

Fakt ist und bleibt: Eine gesunde Lebensweise erhöht die Lebens­erwartung!

 

Einfluss von Alkohol auf den Stoffwechsel

Da muss ich Sie leider enttäuschen. Das angenehme Gefühl der Wärme im Bauch nach der Einnahme von Schnaps ist einzig die Folge der Mehrdurchblutung im Magen. Auf den Stoffwechsel selber hat der Schnaps keinen positiven Einfluss. Im Gegenteil: Der Körper verstoffwechselt langsamer, weil Alkohol in der Regel die Verdauungsenzyme hemmt und Alkohol prioritär vom Körper abgebaut wird. Das hat zur Folge, dass andere Stoffwechselvorgänge teilweise gestoppt werden. Der Alkohol wird in Acetat verwandelt und kurbelt die Produktion von Triglyceriden an. Dabei handelt es sich um einen Stoff wie Fett, was nichts anderes bedeutet, als dass nach Alkoholgenuss sofort die Fettwerte in Blut und Leber ansteigen.

Ja, grundsätzlich schon. Denn Alkohol hat eine hohe Kaloriendichte. Der Alkohol kommt nach Fett noch vor Zucker. Insofern gilt es Mass zu halten. Im Übrigen wird heute davon ausgegangen, dass Alkohol Appetit macht. Dies unter anderem, weil er die Leber in ihrer Arbeit hemmt. Die Leber beginnt die Fettverdauung erst dann, wenn der Alkohol abgebaut wurde. Damit steigt zusätzlich die Möglichkeit, dass Fett im Fettgewebe eingelagert wird, insbesondere nach einer fetthaltigen Mahlzeit zusammen mit einer grösseren Menge Alkohol.

Beim Abnehmen ist zu beachten, dass die Stoffwechselprozesse durch den Alkoholkonsum ins Stocken geraten können. Normalerweise geht dem Abbau einer grösseren Menge von Alkohol eine Erhöhung des Ketonspiegels einher. Die Ketonkörper, die sich in der Leber bilden, verursachen eine Beeinflussung des Säure-Basen-Haushalt des Körpers, was zur Übersäuerung des Blutes führt. Dadurch können die Fettsäuren nicht mehr so gut abtransportiert werden, was die Erhöhung des Blutfettspiegels bedeutet.

Beim Alkoholkonsum gilt die Regel: nicht allzu oft und nicht in allzu grossen Mengen. So kann der Alkohol sogar präventiv vor bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken. Hingegen führt chronischer Alkoholkonsum in grösseren Mengen u. a. zu Schäden der Leber, des Gatrointestinaltrakts und des Herzens. Zusätzlich kann ein chronischer Alkoholmissbrauch zu einer starken Beschädigung der Bauchspeicheldrüse führen. Ein sehr hoher Alkoholkonsum führt zu Bluthochdruck, was wiederum das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Adipositas-Chirurgie

Bei stark adipösen Patienten wird heute oft ein chirurgischer Eingriff erwogen. Dabei geht es um eine chirurgische Veränderung des Magen-Darmtraktes. Es ist das invasivste Mittel, um gegen krankhaftes Übergewicht vorzugehen. Derartige Operationen sollten grundsätzlich als letzte Möglichkeit bei stark Übergewichtigen und nur bei Erwachsenen vorgenommen werden. 

Es werden in der Regel vier Verfahren angewandt: Magenband, Schlauchmagen, Magenbypass und biliopankreatische Diversion. Bei Magenband, Schlauchmagen und Magenbypass wird die Nahrungszufuhr begrenzt.
Chirurgen verkleinern bei einer Magenbypass-Operation den Magen zu einem sogenannten Pouch, einem kleinen Vormagen, und verkürzen gleichzeitig den Dünndarm. Dabei trennt der Operateur den Magen im oberen Drittel ab und schafft eine direkte Verbindung zum Dünndarm. Nur dieses Verfahren ist grundsätzlich in medizinisch ausgewählten Fällen vertretbar. Von allen anderen Verfahren sollte derzeit aufgrund der bisherigen Erfahrungen wegen Unwirksamkeit bzw. Komplikationen abgeraten werden. Insbesondere beim Magenband kann es zum Verrutschen des Implantates, zu Verwachsungen am Magen oder Vormagenerweiterung kommen.

Der medizinische Eingriff ist selbst in erstklassigen Spezialkliniken für Adipositas-Chirurgie mit Risiken verbunden, vor allem bei jüngeren Patienten. Nach der Operation können häufig Fehl- oder Mangelerscheinungen wie etwa Eiweiss- und Vitaminmangel auftreten. Um die Folgen zu vermeiden, müssen lebenslang zusätzliche Nährstoffe zugeführt werden. Schwere Leber- und Dünndarmerkrankungen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. Die Nachsorge der Operierten ist deshalb ähnlich wichtig wie bei Transplantationspatienten.

Ob sich der Eingriff lohnt, hängt vor allem davon ab, ob der Operierte sich richtig verhält und engagiert am Erfolg mitarbeitet. Deshalb sollte eine sogenannte Adipositas-Operation nur als letzte Möglichkeit bei stark Übergewichtigen und nur bei Erwachsenen vorgenommen werden. Wird der Pouch, also der verkleinerte Magen, durch falsches Essverhalten, kalorienreiche Flüssigkeiten oder durch Daueressen gestört, bleibt der Erfolg trotz des riskanten Eingriffs auf der Strecke. Ein Magenbypass ist ein Hilfsmittel. Bei gleichzeitig erzwungener Veränderung der Ess- und Lebensgewohnheiten ist ein langfristiger Erfolg möglich.

Viele adipöse Patienten sind bereits vor der Operation mit bestimmten Nährstoffen unterversorgt. Dazu zählen Vitamin B1, B12, Eisen und ganz besonders Vitamin D. Ursachen hierfür sind ein geringer Verzehr von Gemüse, Obst und Milchprodukten sowie ein hoher Verzehr von Fett, Zucker und Weissmehl Produkten. Für eine optimale Vorbereitung sollte der Patient deshalb sechs bis acht Wochen vor der Operation mit der Ernährungsumstellung und allenfalls mit der Einnahme eines Multivitaminpräparates beginnen.
Ein chirurgischer Eingriff hilft nicht allen Betroffenen und ausserdem birgt er Risiken. Diese so genannten Adipositas-Operationen sollten deshalb nur als letzte Möglichkeit bei stark Übergewichtigen und nur bei Erwachsenen vorgenommen werden. Keines der Operationsverfahren reicht allein aus, um dauerhaft die Gesundheit von schwer übergewichtigen Personen zu verbessern. Der Patient muss in jedem Falle bereit sein, auch seine Essgewohnheiten und seinen Lebensstil zu verändern.

Metabolisches Syndrom

Wir leiden heute unter körperlicher Inaktivität, verbunden mit Übergewicht. Gleichzeitig steht uns Essen im Überfluss zur Verfügung. Diese Kombination zu wenig Bewegung und zu viel Essen, was zu Übergewicht führen kann, sind in der Regel die Vorboten für das Metabolische Syndrom, welches oftmals leider schon in der Jugend beginnt.

Das «Metabolische Syndrom» ist das gemeinsame Auftreten von Insulinresistenz, Adipositas (Fettleibigkeit), Überzuckerung, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.

Jede der genannten Krankheiten stellt für sich bereits ein erhebliches Risiko dar. Bereits die Kombination von zwei bis drei der Faktoren kann das Metabolische Syndrom auslösen:

  • Übergewicht insbesondere der Bauch resp. Taillenumfang. Er ist bei Männern bei 102 Zentimetern und bei Frauen bei 88 Zentimetern anzusetzen.
  • Hohe Blutfette wie Triglyceride kombiniert mit einem verminderten HDL-Cholesterin
  • Hohe Blutdruckwerte
  • Erhöhter Blutzucker

Jeder der genannten Faktoren stellt ein Risiko für Veränderungen an Blutgefässen dar. In jedem Fall gehört das Übergewicht obligatorisch dazu. Durch die Kombination der Diagnosen wird das Risiko noch deutlich verstärkt. Diese kardiometabolischen Risikofaktoren werden deshalb auch «tödliches Quartett» genannt. Das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung steigt schätzungsweise um das Doppelte. Das Risiko an Diabetes zu erkranken, wird auf etwa das Fünffache geschätzt.

Die Erkrankungen erfolgen in der Regel ohne Schmerzen. Auch Symptome sind nicht sogleich auszumachen. Insofern kommt ein Patient nicht auf die Idee diesbezüglich einen Arzt aufzusuchen. Daraus folgt, dass die Behandlung oftmals erst beginnt, wenn bereits irreparable Schäden entstanden sind. Denn bei zu vielen Kalorien, zu viel Zucker im Blut und hohen Blutdruck verkalken die Adern. Zusätzlich führt dies zur Verfettung der Zellen und der Organe. Die Ablagerungen bilden sich an den Blutgefässen, diese verlieren an Durchmesser, so dass Gewebe und Organe nicht mehr die richtige Durchblutung erfahren. Wenn das Herz nicht mehr richtig durchblutet wird, kann es zum Herzinfarkt kommen. Zum Schlaganfall kann es im Gehirn kommen, wenn dieses nicht richtig durchblutet wird.

Heute ist bekannt, dass besonders die Fettzellen im Bauchbereich besonders anfällig sind auf eine Insulinresistenz.¹ Insofern sind generell Übergewichtige, die eine sogenannte «Apfelform» ausweisen, d. h. deren Fettpolster sich vermehrt in der Bauchregion angesammelt haben, gefährdeter als Personen mit einer sogenannten Birnenform, wo die Fettpolster sich vermehrt an Hüfte und Gesäss befinden. Bei hohem Übergewicht (Adipositas) ist die Natrium- und Wasserausscheidung gehemmt, die Salzaufnahme aber oft gesteigert, so dass das Blutvolumen zunimmt und der Blutdruck steigt.

Die Wunderwaffe heisst Gewicht reduzieren. Eine Umstellung der Ernährung ist ein längerfristiger Prozess, der sich in der Regel erst nach einigen Monaten auswirkt. Ziel ist weniger ein starker, kurzfristiger Gewichtsverlust, sondern eine dauerhafte Anpassung des Stoffwechsels und ein erhöhtes Mass an Bewegung. In fortgeschrittenen Fällen müssen zusätzlich Medikamente eingesetzt werden. Eine ärztliche Kontrolle und die periodische Überprüfung der Blutwerte, sowie eine persönliche Beratung zur Gewichtsabnahme ist dringend zu empfehlen.

1 Garg, A. (2004). Regional Adiposity and Insulin Resistance. The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism, 89(9), 4206–4210.
https://doi.org/10.1210/jc.2004-0631

Wechseljahre

Das Klimakterium, das im allgemeinen Sprachgebrauch als Wechseljahre bezeichnet wird, leitet bei der Frau die Jahre der hormonellen Veränderung ein, wenn die weiblichen Hormone langsam zurückgehen, vor allem als Folge des Ausfalles der Eierstockfunktionen. Wir wissen, dass in jedem Eierstock die Anzahl der möglichen Eier, schon bei der Geburt des Mädchens angelegt sind. Sind diese aufgebraucht, werden die Geschlechtsorgane langsam zurückgebildet. Menopause bezeichnet man die Phase bei einer Frau, wenn die Umstellung abgeschlossen ist. Wann sich das einstellt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Bei einigen beginnen die Wechseljahre mit 40, bei anderen erst mit 55, nach einer Operation im Bereich der Gebärmutter und Eierstöcke, Chemotherapien, oder Bestrahlungen, kann sich das Klimakterium schon viel früher einstellen. Die Menopause beginnt etwa 5 Jahre später.

In der Regel erlebt eine Frau eine Veränderung der Regelblutungen. Die letzte Regelblutung tritt nicht plötzlich ein, sondern sie kündigt sich durch unregelmässige Monatsblutungen an. Während des Klimakteriums stellen sich die Hormone der Frau um, so dass der Körper immer weniger Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) bildet.

Die Wechseljahre sind an sich keine Krankheit, weshalb nicht jede Frau Beschwerden in den Wechseljahren bekommen muss. Viele Frauen klagen doch über Beschwerden, die sie zum Arzt führen. Häufige Beschwerden sind z. B. Wallungen und Schweissausbrüche, die oftmals mit Schlafstörungen einhergehen. Die Schlaflosigkeit hat oft auch mit dem Rückgang der Hormone der Zirbeldrüse zu tun. Eine Behandlung mit Melatonin abends kann sich gelegentlich lohnen. Vermehrt treten auch Schwindel und Stimmungsschwankungen auf.

Bei schweren Wechseljahrbeschwerden setzen Ärzte oftmals Hormonpräparate ein. Diese Hormontherapie wird als eines der wirksamsten Mittel gegen die im Klimakterium auftretenden Beschwerden angesehen. Es gibt die Hormontherapie in Tabletten, Spritzen oder in Pflasterform, welche alle drei bis vier Tage gewechselt werden. Die Letztere beiden Applikationsarten haben den Vorteil, den Leberstoffwechsel zu umgehen. Frauen im Klimakterium oder Menopause können als Folge des Ausfalles der Östrogenwirkung im Bereich der Scheide vermehrt Beschwerden beim Geschlechtsverkehr oder sogar fehlende Libido haben. Bei diesen Beschwerden kann eine Hormontherapie meist auch sehr gut helfen.
Sind Patientinnen für Beinvenenthrombosen und Lungenembolien gefährdet, sollten die Vor- und Nachteile einer Hormontherapie genau abgewogen werden. Frauen, welche vorher jahrelang ohne Komplikationen Empfängnisverhütung mit der Pille betrieben haben, dürften diese Behandlung auch vertragen. Auch der Bedarf an Vitalstoffen bei Frauen steigt in den Wechseljahren, weil hormonelle und stoffwechselbedingte Defizite auszugleichen sind.
Wichtig ist, dass die Frauen genug Calcium und Vitamin D in den Wechseljahren aufnehmen, damit ihre Knochen nicht zur Osteoporose führen. Die Hormonbehandlung dürfte diese Entwicklung auch bremsen.

Es gibt Studien, die davon ausgehen, dass die Hälfte aller Frauen in den Wechseljahren an Gewicht zulegen.¹ Oft weil ihr Grundumsatz abgenommen hat, wohingegen die Essgewohnheiten nicht anpasst wurden. Mitunter trägt der ausbleibende Eisprung zur Gewichtszunahme in den Wechseljahren bei. Selbstverständlich lässt sich dies durch eine gesunde Ernährung und regelmässige sportliche Aktivität kompensieren. Auch eine sogenannte Unterfunktion der Schilddrüse kann zu einer Gewichtszunahme führen,1 was in den Wechseljahren bei Frauen oftmals der Fall ist. Vielfach liegt am Anfang der Wechseljahre ein Hormonüberschuss an Östrogenen im Vergleich Gestagenen vor, was zu verschiedenen Störungen führen kann. Es kommt gelegentlich auch zu einer Mangelversorgung mit Jod oder entzündliche Störungen der Schilddrüse, die in einer Schilddrüsenunterfunktion resultieren.

Der Stoffwechsel im Alter arbeitet langsamer. Dem muss Rechnung getragen werden, so dass eine Ernährungsumstellung gleichfalls langsam und konsequent vollzogen werden muss. Zusätzlich ist der Vitalstoffbedarf in den Wechseljahren allgemein höher. Die Beratung für eine individuelle Ernährungsumstellung ist damit ins Auge zu fassen, da der Körper in den Wechseljahren optimal mit Nährstoffen versorgt werden sollte.

1 Knudsen, N., Laurberg, P., Rasmussen, L. B., Bülow, I., Perrild, H., Ovesen, L., & Jørgensen, T. (2005). Small Differences in Thyroid Function May Be Important for Body Mass Index and the Occurrence of Obesity in the Population. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 90(7), 4019–4024. https://doi.org/10.1210/jc.2004-2225

Gesunde Ernährung

Wie wirkt sich Übergewicht auf den Körper aus? Wie nimmt man dauerhaft ab?

Im Vordergrund steht sicher eine falsche Ernährung. Diese beginnt oft schon in der Jugend oder im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft, einem Schicksalsschlag oder als Folge einer Sucht. Ungenügende körperliche Betätigung reduziert den Kalorienbedarf. Falls man seine Essgewohnheiten nicht ändert, führt das zu einer ungewohnten Gewichtszunahme.

Das Wichtigste ist, dass man sich vielseitig ernährt. Dazu werden genügend Vitamine und Mineralsalze, aber auch Fett, Kohlenhydrate und Eiweisse benötigt. Diese sind in ihren Verhältnissen und Mengen dem Alter und der körperlichen Betätigung anzupassen.

Jo-Jo-Effekt nennt man das Auf und Ab der Gewichtskurve. Dies tritt typischerweise bei jeder Kurzkur-Behandlung auf. Sei es in den Ferien oder zu Hause. Kaum ist die Kur vorbei, nimmt man wieder zu: Je rascher man abgenommen hat, desto schneller nimmt man wieder zu. Der Körper will sein Gewicht rasch wiederhaben. Dabei kommt es zu einer Überreaktion.

Man sollte keine kurzfristigen Kuren machen. Vielmehr braucht es eine Umstellung der Ernährungsweise und eine langsame kontinuierliche Gewichtsabnahme über Wochen und Monate. Der Erfolg muss durch eine längere Nachbetreuung gesichert werden, sonst gerät man rasch wieder ins alte Fahrwasser.

Kennen Sie Ihr Cholesterin?

Cholesterin ist überlebenswichtig.

Cholesterin ist eine wichtige körpereigene Substanz, sie ist ein Lipid (Fett) und daher nicht wasserlöslich. Transportiert wird das Cholesterin im Körperwasser mit zwei verschiedenen Eiweissen (Lipoproteine). Sobald sich diese Eiweisse mit dem Cholesterin verbinden, wird vereinfacht auf Grund der unterschiedlichen Dichte von einem LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) und von einem HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) gesprochen. Das HDL wird als das gute Cholesterin bezeichnet, weil hohe HDL-Werte gesund sind. Das über die Nahrung aufgenommene Cholesterin und das vom Körper verbrauchte Cholesterin werden aufgesammelt und in die Leber geführt. Das LDL wird als das schlechte Cholesterin bezeichnet. Das LDL transportiert vom Körper selbst produziertes Cholesterin von der Leber zu den Geweben.

In diversen Studien wird ein Zusammenhang zwischen erhöhtem LDL-Cholesterin im Blut und der Entstehung von Arteriosklerose oder koronarer Herzkrankheiten hergestellt.¹ Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass ein erhöhter Cholesterinspiegel die Entstehung der Alzheimerkrankheit und anderen neurodegenerativer Erkrankungen begünstigt.

Die Aufteilung in gutes und schlechtes Cholesterin ist zwar populär, es handelt sich aber lediglich um zwei verschiedene Arten, wie sich das Cholesterin im Körper verbinden kann. Die dadurch entstandene Bezeichnung LDL-Cholesterin (böse) und HDL-Cholesterin (gut) erweckt den Eindruck, es gäbe zwei Cholesterinarten im Körper. Tatsächlich handelt es ich um dasselbe Cholesterin. Die zwei Cholesterinverbindungen haben grundsätzlich nur verschiedene Aufgaben im Körper.

Cholesterin bindet sich nicht nur an die HDL- und LDL-Lipoproteine, womit es auch für andere Vorgänge im Körper wichtig ist. Es wird davon ausgegangen, dass nur etwa 8% des Cholesterins im Blut ist, wobei die anderen 92 % in Zellen eingelagert sind. Cholesterin ist für unsere Körperzellen wichtig und wird über die Galle ausgeschieden. Ohne Cholesterin gäbe es keine männlichen Hormone und auch Vitamin D ist Cholesterin verwandt. Zu hohes LDL-Cholesterin im Blut führt dazu – da diese Verbindung im Gewebe Depots bildet, dass sobald die Zelle genug aufgenommen hat, sich das restliche Cholesterin in den Zellwänden und der Umgebung ablagern kann. Wenn das HDL-cholesterin das überflüssige Cholesterin nicht mehr einsammeln und zurück in die Leber führen kann, entsteht sogenannte Plaque, die sich in den Blutgefässen anlagert. Es handelt sich um einen Komplex aus Cholesterin, Entzündungszellen und Kalk.

Die höchsten Risiken bestehen bei Patienten, mit familiärer Belastung, die bereits an einer Erkrankung der Herzkranzarterien leiden oder etwa an Diabetes. Weitere Risikofaktoren sind: Rauchen, erhöhter Blutdruck, niedriges HDL-Cholesterin, koronare Herzerkrankungen in der Familie etc.

Cholesterin wird einerseits zum grössten Teil von der Leber selbst produziert und andererseits zu einem kleinen Teil über die Nahrung aufgenommen. Für einen erhöhten Cholesterinspiegel können genetische Gründe oder auch Krankheiten verantwortlich sein. Eine ungesunde Ernährung hat einen negativen Einfluss auf den Cholesteringehalt.²

Es gibt Medikamente, die unseren Cholesterinspiegel drastisch senken können. Solche Medikamente senken die natürliche Produktion von Cholesterin in der Leber. Auch mit gesunder Ernährung kann das Cholesterin gesenkt werden. Dabei muss immer auf den Gesamtstoffwechsel geschaut werden. So können ungesättigte Fettsäuren den Cholesterinspiegel senken, wenn der Gesamtstoffwechsel im Gleichgewicht ist. So gesehen haben auch gesättigte Fettsäuren keinen negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegel, was oftmals falsch interpretiert wird. Bei einem funktionierenden Gesamtstoffwechsel haben zum Beispiel frische Eier keinen negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegel.

1 Ference, B. A., Ginsberg, H. N., Graham, I., Ray, K. K., Packard, C. J., Bruckert, E., Hegele, R. A., Krauss, R. M., Raal, F. J., Schunkert, H., Watt, G. F., Borén, J., Fazio, S., Horton, J. D., Masana, L., Nicholls, S. J., Nordestgaard, B. G., Van De Sluis, B., Taskinen, M. R., Catapano, A. L. (2017). Low-density lipoproteins cause atherosclerotic cardiovascular disease. 1. Evidence from genetic, epidemiologic, and clinical studies. A consensus statement fromthe European Atherosclerosis Society Consensus Panel. European Heart Journal, 38(32), 2459–2472. https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehx144

2 Gomez-Delgado, F., Katsiki, N., Lopez-Miranda, J., & Perez-Martinez, P. (2021). Dietary habits, lipoprotein metabolism and cardiovascular disease: From individual foods to dietary patterns. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 61(10), 1651–1669. https://doi.org/10.1080/10408398.2020.1764487

Ernährung in der Schwangerschaft

Die Ernährung vor, während und nach der Schwangerschaft ist für viele Frauen eine grosse Herausforderung.

Ja. Einerseits zu einer ausgewogenen Versorgung mit Vitaminen, besonders mit Folsäuren und Mineralstoffen und das Vermeiden von Süchten. Damit können Schäden auf den kleinen Menschen reduziert werden.
Andererseits belasten auch Über- als auch Untergewicht die Schwangerschaft. Übergewicht kann die Geburt erschweren, weil das Baby oftmals bereits selbst auch übergewichtig wird und deshalb nicht gut durch den Geburtskanal kommt. Bei Untergewicht kann das Baby mit Untergewicht geboren werden, was zahlreiche Komplikationen für das Baby zur Folge haben kann und den Einstieg in das Leben erschwert. Besonders wenn es zusätzlich zur Frühgeburt kommt, was nicht selten ist.
Beim Abnehmen vor der Schwangerschaft ist wichtig, dass dies frühzeitig geschieht, so dass sich das Gewicht schon über längere Zeit stabilisiert hat. Zusätzlich ist ein leichtes Training, wie zum Beispiel Dehnübungen, in dieser Zeit bereits hilfreich, insbesondere im Hinblick auf die Geburt.

In der ersten Phase der Schwangerschaft nehmen schwangere Frauen teilweise ab. In dieser Phase einer gewaltigen hormonellen Umstellung wird mehr Energie, wie vor der Schwangerschaft benötigt und etwa ein Fünftel der Schwangeren leidet an Erbrechen. Dabei handelt es sich um eine hormonell bedingte Übelkeit. U. a. liegt das am veränderten Geruchs- und Geschmacksinn sowie am niedrigen Blutzuckerspiegel vor allem am Morgen. Gelegentlich führt auch ein Vitamin-B6-Mangel dazu. Während der Schwangerschaft sollte nicht mit einer Diät abgenommen werden, da die Schwangerschaft zusätzliche Ansprüche an den Körper stellt. Schon 20 Tage nach der Befruchtung bildet der Embryo die Anlagen für Magen, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Leber. Umso wichtiger ist es, dass die fetale Entwicklung nicht durch negative äussere Einflüsse beeinträchtigt wird, dazu zählt auch wiederum eine gute Vitamin- und Mineralstoffversorgung.

Rauchen erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Fehl- oder Frühgeburt und gefährdet den Embryo und das Kind. «Das Kind raucht mit.» Übermässiger Alkoholgenuss kann ein sogenanntes fetales Alkoholsyndrom auslösen. Allgemein sind bestimmte Drogen, Infektionen und Medikamente geeignet, die fetale Entwicklung des Babys negativ zu beeinflussen. Die Risiken beim Abnehmen mit einer Diät während der Schwangerschaft sind: Wachstumsstörung, Fehlbildungen, Behinderungen, Früh- oder Fehlgeburt. Bei Übergewicht zu Beginn der Schwangerschaft bestehet das Risiko eines Schwangerschaftsdiabetes, aber auch ohne diese Faktoren kann es zu Schwangerschaftsdiabetes kommen.

Beim Schwangerschaftsdiabetes auch Gestationsdiabetes genannt, werden in der Schwangerschaft erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt, manchmal sogar im Urin wird Zucker nachgewiesen. Diese Frauen müssen sich sofort einer engmaschigen ärztlichen Kontrolle und Therapie unterziehen.
Ursache wird in der Sekretion verschiedener Schwangerschaftshormone gesehen. Sie können zu einer höheren Insulinresistenz während der Schwangerschaft führen. Rund 13 Prozent der Schwangeren erkranken an dieser vorübergehenden Stoffwechselstörung. Sie kann zu einer übermässigen Gewichtszunahme des Ungeborenen führen. Durch Ernährungsumstellung und mehr Bewegung kann die Gewichtszunahme begrenzt werden. Beim typischen Gestationsdiabetes tritt bei richtiger Therapie nach der Geburt bei den meisten Frauen wieder ein normaler Zuckerstoffwechsel auf.
Bei einer nächsten Schwangerschaft ist schon zu Beginn das Augenmerk auf den Zuckerstoffwechsel zu richten.

Das ist unterschiedlich. Untergewichtige Frauen sollten bei der Schwangerschaft mehr Gewicht zunehmen, teilweise bis zu 15 Kilogramm. Dies, um das Baby zu schützen, wofür der Bauch eine Fettschicht benötigt. Zudem sind vermehrt Vitamine und Mineralstoffe auch für das Baby mit einzuberechnen. Bei stark übergewichtigen Frauen sollte die Gewichtszunahme aufgrund der Risiken niedriger ausfallen (5–9 Kilogramm). Was für welche Frau geeignet ist, muss individuell festgestellt werden. Generell kann eine fundierte Ernährungsberatung eine Schwangere unterstützen.

Das darf nicht das Hauptthema sein. Auch nach der Geburt sollte von einer Diät abgeraten werden. Bei stillenden Frauen ist eine Diät zusätzlich als gefährlich einzustufen. Der Körper könnte auf das Körperfett zurückgreifen, wo sich Schadstoffe angesammelt haben,1 die sich in der Muttermilch wiederfinden könnten. Für die Milchbildung braucht der Körper viel Energie und Flüssigkeit während der Produktion, so dass bei normaler Ernährung ohnehin abgenommen wird. Normalerweise haben die meisten Frauen ihr Ursprungsgewicht vor der Schwangerschaft nach etwa 6 Monaten wieder. Sofern dies nicht gelingt, oder sogar eine Gewichtszunahme resultiert, kann es jetzt sinnvoll sein, professionelle Hilfe resp. ein Programm zur Ernährungsumstellung zu konsultieren. Zum Beispiel bei ihrer ParaMediForm-Beratung.

Altersdiabetes

Nach Schätzungen der International Diabetes Federation haben rund 463 Millionen Menschen weltweit Diabetes, 2030 sollen es laut Hochrechnungen schon 578 Millionen sein.

Bei «Altersdiabetes» handelt es sich um Diabetes mellitus Typ 2, der durch die Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse entsteht. Der Begriff «Altersdiabetes» sollte nicht mehr verwendet werden. Denn immer mehr Menschen sind schon in jungen Jahren stark übergewichtig und bewegen sich nur wenig. Während noch vor ein paar Jahren die Krankheit mehrheitlich bei Personen zwischen dem 60. und 80. Altersjahr aufgetreten ist, erkranken zunehmend auch 30- bis 40-jährige an Typ-2-Diabetes. Immer häufiger wird die Krankheit auch bei Kindern und Jugendlichen festgestellt.

Typ-2-Diabetes kann zu enormen Erkrankungen führen, weil es dabei zu einer Verstopfung der Blutgefässe kommen kann und z. B. der Transport von Nährstoffen nicht mehr gewährleistet ist. Das Risiko von Folgeerkrankungen sind z. B. Erblindung, Nervenschäden, sowie der sogenannte «diabetische Fuss», der früher oftmals zur Amputation führte. In Verbindung mit dem sogenannten Metabolischen Syndrom (starkes Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen), geht zudem die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Ebenso steigt das Karzinomrisiko.

Neben einer genetischen Veranlagung gelten Bluthochdruck, Fettstoffwechsel und vor allem Übergewicht in Folge falscher Ernährung sowie Bewegungsmangel als Risikofaktor. Zudem erhöht sich das Risiko mit dem Alter. Deshalb wird der Typ 2 Diabetes auch oft als «Wohlstandskrankheit» bezeichnet. Die Zahl der Erkrankten nimmt Schätzungen zu Folge jedes Jahr um 10 Prozent zu.

Diabetiker profitieren, wenn sie nach der Diagnose ihre Ernährung umstellen und das Gewicht reduzieren. Das ist nicht einfach, weil Diabetiker durch Ihre Insulinpräparate einen hohen Insulinspiegel im Blut haben. Moderne Medikamente vermögen die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin zu verstärken. Der Körper geht dabei weniger schnell an die Fettreserven, weil er davon ausgeht, dass genügend Energie in Form von Zucker vorhanden ist. Insofern ist Prävention umso wichtiger. Ein normales Körpergewicht senkt das Diabetes-Risiko. Dabei sollte die Ernährungsumstellung, die zur Gewichtsreduktion führt, gesund und nachhaltig sein.

Ist pflanzliches Öl gesundes Fett?

Fett ist in diesem Jahrhundert der Nährstoff mit dem schlechtesten Ruf. Jedoch sind Fettsäuren für den Menschen essenziell. Aber welche Fette sind denn gesund?

Nein. Fett sorgt unter vielen anderen wichtigen Stoffwechselfunktionen im Körper dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigt, da es vom Stoffwechsel nur langsam abgebaut wird, und die Abgabe von Kohlenhydraten in das Blut verlangsamt. Somit ist das Gegenteil der Fall. Die tägliche Fettzufuhr eines durchschnittlichen Erwachsenen sollte aber 80g nicht überschreiten.

Weil nicht alle Fette gesund sind für uns. Dies ist vor allem abhängig von der Verarbeitung und Zubereitung der entsprechenden Nahrungsmittel. Bei der Härtung von Pflanzenölen entstehen Transfettsäuren, die unerwünscht sind. Ausserdem fördern Transfettsäuren das Entstehen von vielen Krankheiten, verschlechtern das Gedächtnis und erhöhen das Herzinfarkt-Risiko.1,2 Und z.B. beim Frittieren auf hohen Temperaturen entstehen unerwünschte Nebenprodukte, wie Acrylamid, weil es zu einer Reaktion mit den Kohlenhydraten kommt. Es gibt Hinweise, dass Acrylamid dem Nervensystem und der Fruchtbarkeit schaden kann.

Im Prinzip ja. Es ist jedoch nicht gesünder, tierische Fette komplett durch pflanzliche Öle zu ersetzen. Ausnahme ist natürlich, wenn ein übermässiger Konsum von tierischen Fetten vorliegt, was entsprechend zu einer Aufnahme von zu viel gesättigter Fettsäuren führt. Aber im Allgemeinen liegt der Fokus mehr auf Qualitätsmerkmalen. Milchfette, Butter oder kaltgepresste Pflanzenöle sind Beispiele hochwertiger Fette, während Rindertalg und Margarine weniger wertig sind. Besonders empfehlenswert sind kaltgepresstes Rapsöl, kaltgepresstes Olivenöl und kaltgepresstes Leinöl. Kaltgepresst, weil beim Erwärmen von Ölen viele wertvolle Inhaltsstoffe zerstört werden.

Ich bin natürlich begeistert von Oliven. Ich kultiviere selbst welche in Südfrankreich. Oliven haben eine beachtliche Kulturgeschichte. Heute sind Oliven besonders für die mediterrane Küche von Bedeutung. Das Olivenöl ist wegen seinem Geschmack beliebt, es schmeckt bitter bis fruchtig je nach Reifung der verwendeten Oliven. Paradoxerweise gilt, je unreifer desto besser die gewonnenen Öle.

1 Catapano, A. L., Graham, I., De Backer, G., Wiklund, O., Chapman, M. J., Drexel, H., Hoes, A. W., Jennings, C. S., Landmesser, U., Pedersen, T. R., Reiner, Ž., Riccardi, G., Taskinen, M.-R., Tokgozoglu, L., Verschuren, W. M. M., Vlachopoulos, C., Wood, D. A., & Zamorano, J. L. (2016). 2016 ESC/EAS Guidelines for the Management of Dyslipidaemias. European Heart Journal, 37(39), 2999–3058. https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehw272

2 De Souza, R. J., Mente, A., Maroleanu, A., Cozma, A. I., Ha, V., Kishibe, T., Uleryk, E., Budylowski, P., Schünemann, H., Beyene, J., & Anand, S. S. (2015). Intake of saturated and trans unsaturated fatty acids and risk of all cause mortality, cardiovascular disease, and type 2 diabetes: Systematic review and meta-analysis of observational studies. BMJ (Online), 351, 1–16. https://doi.org/10.1136/bmj.h3978

Schmerzmittel

Wie wirken Schmerzmittel?

Grundsätzlich nicht. Heute muss niemand mehr den Helden spielen und Schmerzen aushalten. Denn Schmerzmittel können bei richtiger Anwendung relativ schnell Linderung schaffen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Schmerzen zum Leben gehören. Sie können wichtige Signale aussenden, wenn der Körper sich ausdrücklich äussern will, wie zum Beispiel bei Zahnschmerzen, die einen überfälligen Zahnarztbesuch implementieren.

Es gilt der Grundsatz bei leichten Schmerzen: So kurz wie möglich und so wenig wie nötig. Und wenn die Schmerzen ein paar Tage anhalten, sollte man mit einem Arzt sprechen. Das gilt bei stärkeren Schmerzen ohnehin. Denn eine Unterversorgung an Schmerzmitteln kann zur Qual werden und eine Überversorgung kann bei anhaltender Einnahme gefährlich werden und im schlimmsten Fall abhängig machen.

Es geht mir vor allem darum, dass mit Schmerzmitteln verantwortungsvoll umgegangen wird. Das gilt selbst bei rezeptfreien Analgetika. Denn bei Überdosierungen respektive bei stetiger Einnahme müssen die Nebenwirkungen beachtet werden. Zudem kann es sein, dass auch beim rezeptfreien Schmerzmittel, ohne vorgängige Beratung beim Arzt, das für das individuelle Bedürfnis des Patienten falsche Analgetika genommen werden. Insofern gilt es, den Arzt bereits bei sporadischer Einnahme von rezeptfreien Schmerzmitteln zu informieren, damit er entsprechend beraten kann.

Bei der Acetylsalicylsäure, die häufig bei Kopfschmerzen eingesetzt wird, ist die Blutgerinnungshemmung besonders stark, weshalb es zum Beispiel bei Menstruations- und Zahnschmerzen nicht eingenommen werden sollte. Dasselbe gilt 10 Tage vor einem operativen Eingriff. Analgetikas wie Ibuprofen und Diclofenac können für Schädigungen der Schleimhaut in Magen- und Zwölffingerdarm verantwortlich sein. Bei Paracetamol wird davon ausgegangen, dass eine Überdosierung zu schweren Schädigungen der Leber führen kann.

Ja, unter anderem. Natürlich spielt noch die Stärke des Schmerzmittels eine Rolle. Generell setzen sich die Schmerzmittel bei häufiger Einnahme im Lebergewebe ab. Der Abbau geht nur langsam von statten, so dass die Leber nachhaltig geschädigt werden kann. Die Weltgesundheitsorganisation WHO unterscheidet drei Stufen von Schmerzmitteln: leichte Schmerzmittel, z.B. Zahn und Kopfweh, oft ohne Rezept. Mittelstarke Schmerzmittel werden in der Schweiz vom Arzt per Rezept verordnet, wobei es sich vor allem um schwache Opioide handelt. Starke Schmerzen werden mit starken Opioiden behandelt, wobei das bekannteste das Morphin ist und dessen Abgabe selbstverständlich nur unter restriktiver ärztlicher Kontrolle erfolgt.

Individuelle Gewichtsreduzierung

Bei der Beratung geht es darum, auf die individuellen Bedürfnisse der Kundschaft einzugehen und sorgfältig Hilfe zu bieten. Dies ist die grosse Stärke der ParaMediForm-Gesundheitsberater*innen.

Die heutige moderne Forschung zeigt, dass sowohl Genetik wie die Ernährung schon in der Kindheit für die Entwicklung von Übergewicht massgebend sind.1,2 Dazu kommt, dass auch individuelle, hormonelle Steuerungen wie Leptin und andere Regelkomplexe eine wichtige Rolle spielen.

Am häufigsten wird Zeitmangel, verursacht durch unregelmässige Arbeitszeiten und einen dementsprechenden Lebensstil als Haupthindernis für die Annahme gesünderer Ernährungsgewohnheiten genannt. Viele Menschen fühlen sich überfordert, ihren Lebensstil zu ändern. Damit fehlt oft auch der Wille zur Veränderung.

Neben den gesundheitlichen Problemen der Übergewichtigen3,4 ist der gesellschaftliche Druck eine «gute Figur» zu haben, für die Menschen spürbar, sowohl im privaten als auch beruflichen Bereich. Druck ist bekanntlich negativ besetzt, so dass die Menschen dadurch gleichzeitig gehemmt sind und oftmals scheitern. Es lohnt sich, Unterstützung bei diesem Vorhaben in Anspruch zu nehmen.

Eine gesunde Ernährung gehört zu einem guten Leben. Mit der richtigen Ernährung unterstützen wir aktiv die Gesundheit und tun gleichzeitig etwas für unser Wohlbefinden. Eine Beratung sollte deshalb nicht nur bei Übergewicht in Erwägung gezogen werden, sondern z. B. bei Stoffwechselerkrankungen wie Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus 1 und 2, Magen- und Darmproblemen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder auch generell gesundheitsfördernde Ernährung für ältere Menschen.

Ja, genau um das geht es. Schlussendlich kommt es auf die Umsetzung an. Die sollte «druckfrei» und ohne Diät erfolgen, wonach der sogenannte «Jo-Jo»-Effekt ausbleibt. Die moderne Ernährungsberatung wie zum Beispiel bei ParaMediForm erarbeitet aufwendig, individuelle Ernährungsprofile, die dem jeweiligen Kunden eine gezielte und sorgfältig, angepasste Hilfe bieten.

1 Kumar, S., & Kelly, A. S. (2017). Review of Childhood Obesity: From Epidemiology, Etiology, and Comorbidities to Clinical Assessment and Treatment. Mayo Clinic Proceedings, 92(2), 251–265. https://doi.org/10.1016/j.mayocp.2016.09.017

2 Memedi, R., Tasic, V., Nikolic, E., Jancevska, A., & Gucev, Z. (2013). Obesity in childhood and adolescence, genetic factors. Prilozi (Makedonska Akademija Na Naukite i Umetnostite. Oddelenie Za Medicinski Nauki), 34(2), 85–89. https://doi.org/10.2478/prilozi-2018-0013

3 Maggio, C. A., & Pi-Sunyer, F. X. (2003). Obesity and type 2 diabetes. Endocrinology and Metabolism Clinics of North America, 32(4), 805–822. https://doi.org/10.1016/S0889-8529(03)00071-9

4 Ortega, F. B., Lavie, C. J., & Blair, S. N. (2016). Obesity and cardiovascular disease. Circulation Research, 118(11), 1752–1770. https://doi.org/10.1161/CIRCRESAHA.115.306883

Ursachen von Übergewicht bei Kindern

Übergewicht bei Kindern hat viele Ursachen. Computer und Fernseher sind in vielen Kinderzimmern anzutreffen. Gleichzeitig wird der Turnunterricht in der Schule gekürzt. Schokoladen und Kartoffelchips sind für die Kinder über Automaten z. B. an jedem Bahnhof erreichbar. Die Folgen sind verheerend.

Leider nein. Jedes sechste Kind hat mit Übergewicht zu kämpfen. Dies ist im Vergleich zu den Erwachsenen, wo bereits jeder Zweite an Übergewicht leidet, zwar weniger, aber die Tendenz geht in eine negative Richtung. Denn im Durchschnitt verbringen die 11- bis 17-jährigen Jungen fast vier Stunden und gleichaltrige Mädchen knapp drei Stunden ihres Tages mit Fernsehen, Video, Computer, Internet und Spielkonsole. Dabei geht viel Zeit verloren, die für das Spielen im Freien vorgesehen wären.

Es gilt zu beachten, dass z. B. bei übergewichtigen Mädchen, die Pubertät viel früher beginnt. Dies aufgrund des hohen Hormonvorkommens im Fett, was ein Metabolismus der Fetthormone zur Folge hat. Glücklicherweise kann es schon sein, dass übergewichtige Kinder nach der Pubertät ein normales Körpergewicht ausweisen. Jedoch ist das immer weniger der Fall, weil sich die Gewohnheiten der Kinder festsetzen. Gibt es zum Beispiel ein Belohnungssystem für das Aufessen von Mahlzeiten, indem Kinder daraufhin z. B. Fernsehen dürfen, dann essen diese Kinder über das natürliche Sättigungsgefühl hinaus. Mit der Zeit verlernen sie dann auf ihren Körper zu hören. Auch gibt es leider bereits Sekundärkrankheiten aufgrund des Übergewichts, die mittlerweile bereits im Kindesalter auftauchen.

Tatsächlich ist der jüngste Patient, der in Deutschland an Altersdiabetes (Diabetes Mellitus Typ 2) erkrankt ist, gerade mal fünf Jahre alt. Früher waren bei der Krankheit, bei der die Bauchspeicheldrüse in ihrer Insulinbildung zunehmend erschöpft und die Zellen das Hormon nicht gut verwerten, in der Regel 50-Jährige betroffen. Die Krankheit kommt bei Übergewichtigen Menschen 90-mal häufiger vor als bei schlanken Menschen. Kinder mit Übergewicht sind zusätzlich insbesondere von Haltungsschäden betroffen. Hauptgrund sind die zu schwachen Muskeln. Diese Kinder leiden oftmals bereits über gelegentliche Rückenschmerzen. Übergewichtige Kinder leiden zusätzlich an Bluthochdruck und weisen ein erhöhtes Risiko für Karzinome aus.

Auf keinen Fall! Es gilt einzig die Risiken zu minimieren und eben nicht in Hysterie zu verfallen. Eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung bewirken Wunder. Eine Diät hingegen schadet den Kindern. Es wird geschätzt, dass etwa 15 Prozent der übergewichtigen Säuglinge und 60 bis 80 Prozent der übergewichtigen Jugendlichen zu dicken Erwachsenen heranwachsen. Kinder mit drei Jahren sollten den Babyspeck abgebaut haben. Kinder festigen ihre Essgewohnheiten zwischen dem fünften und achten Lebensjahr, somit wird auch die Zahl der Fettzellen festgelegt. Generell ist es später schwerer zum Normalgewicht zu kommen, weil sich der Körper die Speicherung überschüssiger Energie in Fettzellen gemerkt hat. Eltern betroffener Kinder können Fachleute aufsuchen. Auf spielerische Art werden ungeeignete Essgewohnheiten aufgedeckt und neues Essverhalten, zusammen mit Bewegungstherapien, eingeübt.  

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