Bitterstoffe

Bis ins 20. Jahrhundert hinein verzehrte man täglich ansehnliche Portionen bitterstoffhaltiger Salate, Gemüse und Wildpflanzen. Im Vergleich dazu bringt es der moderne Mensch auf eine klägliche Tagesration. Daran ist die moderne Lebensmittelindustrie nicht unschuldig. Sie hat den Bitterstoffgehalt von Gemüsen und Salaten mittels Züchtung reduziert, damit sie sich in grösseren Mengen verkaufen lassen. Mit dem Resultat, dass die natürlichen Bitterstoffe heute weitgehend aus unserem Alltag verschwunden sind. Einzig in der mediterranen Küche konnten sich die gesunden Naturstoffe dank Artischocken, Olivenöl und bitteren Küchenkräutern einigermassen halten.

Gemüse wie Chicorée, Rucola oder Artischocken enthalten Bitterstoffe, die die Verdauung anregen und Essgelüste bremsen. Gut für die Figur und das Wohlbefinden. Für den modernen Wohlstandsgeniesser, der mit Übergewicht, Blähungen, Verstopfung, saurem Aufstossen und allerlei anderen Verdauungsbeschwerden kämpft, sind Bitterstoffe ein wahrer Segen. Bittere Lebensmittel aktivieren zunächst die Geschmacksknospen im Mund. Die Schleimhäute ziehen sich zusammen und dehnen sich wieder aus. Dies trägt zum Abtransport von Giften und Bakterien im Mundraum bei. Im Magen wird die Produktion von Säure angeregt und die Darmflora verbessert sich.

Bitterstoffe dämpfen das Verlangen nach Süssem und verleihen das Gefühl, rascher satt zu sein. Der Zellstoffwechsel wird angeregt und der Körper kann wieder zu Kräften kommen. Bittere Gemüse- und Salatsorten wie Artischocke, Rosenkohl, Chicorée, Endivien und Rucola sind kalorienarm und fördern die Verdauung. Reich an Bitterstoffen sind auch Kräuter wie zum Beispiel Beifuss, Estragon, Kerbel, Liebstöckel, Lorbeer, Majoran, Rosmarin und Thymian.

Neben ihrer figurfreundlichen Eigenschaften sind Bitterstoffe wertvolle Arzneien. Das gilt besonders für bitterstoffhaltige Heilpflanzen. Diese werden in der Naturheilkunde bei zahlreichen Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Es gibt Pflanzen, welche bei Appetitlosigkeit, saurem Aufstossen, Blähungen, Fettstoffwechselstörungen, Völlegefühl und Verstopfung helfen. Jede bitterstoffhaltige Heilpflanze besitzt ihr eigenes therapeutisches Profil. Die eine Pflanze wirkt stärker auf den Magen (Kalmus), die andere mehr auf die Leber (Mariendistel) oder die Nieren (Löwenzahn).

Diese Bitterstoffe werden in der Drogerie mit Erfolg therapeutisch eingesetzt. Erhältlich sind sie als Tee, Tinktur, Extrakt, spagyrische Essenz und Fertigpräparat.

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