Der Wassergehalt eines erwachsenen Menschen beträgt durchschnittlich 60–70 %, was bei einem Mann mit einem Gewicht von 70 kg einer Wassermenge von 42 Liter entspricht. Beim Neugeborenen beträgt der Wasseranteil sogar 80 %. Mit zunehmendem Alter verringert sich jedoch der Wassergehalt in den Zellen, da wir die Durstsignale immer weniger wahrnehmen. Das Problem liegt aber auch darin, dass der Körper austrocknen kann, obwohl eine Person meint, genügend Flüssigkeit in Form von Kaffee, Tee oder Alkohol zu trinken. Was dem Körper für seine zahlreichen Aufgaben trotzdem fehlt, ist reines Wasser.
Unser Gehirn besteht zu 70 % aus Wasser
Unsere wichtigste Zellflüssigkeit, das Blut, besteht zu 92 % aus Wasser, unsere Gehirnzellen zu 70 %. Alle elektrischen und chemischen Aktionen des Gehirns und des Zentralnervensystems sind abhängig von einer guten Leitung des elektrischen Stroms. Und Wasser ist ein ausgezeichneter Leiter für elektrische Energie. Allen, die ihr Energieniveau und ihre Konzentration verbessern möchten und ausserdem effizient und stressfrei lernen wollen, ist daher zu empfehlen, stets genügend Wasser zu trinken.
Verteilung des Wassers im Körper
Das Wasser ist in unserem Körper innerhalb und ausserhalb der Zellen (Blutplasma und Gewebeflüssigkeit) und im Verdauungstrakt (Verdauungssäfte) verteilt. Täglich produzieren unsere Verdauungsdrüsen 8 Liter Verdauungssäfte. Dieses Wasser wird allerdings später im Dünn- und Dickdarm wieder resorbiert.
Funktionen des Wassers im Körper
Wasser hat vielfältige Aufgaben im Körper zu erfüllen. Es ist u.a. Baustoff für die Körperflüssigkeiten wie z.B. das Blut, die Lymphe und die Verdauungssäfte. Zusammen mit Mineralstoffen ist das Wasser wichtigster Baustein aller Zellen. Und nur wenn genügend Wasser vorhanden ist, können die enzymatischen Reaktionen in den Zellen reibungslos ablaufen. Das bedeutet, wenn wir zu wenig Wasser für den Stoffwechsel haben, kann dieser nicht mehr reibungslos funktionieren. Wasser dient im Stoffwechsel auch als wichtigstes Lösungsmittel. Die verwertbaren Bestandteile der Nahrung (Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe) werden in Wasser gelöst und können nur so transportiert werden. Womit Wasser auch die Funktion eines Transportmittels hat. Die Wirkstoffe werden im Wasser zu den Zellen transportiert und Stoffwechselendprodukte wie z.B. Harnsäure wird in Wasser gelöst zu den Ausscheidungsorganen, z.B. den Nieren, befördert. Je reiner und freier das zugeführte Wasser von Giftstoffen und Verunreinigungen ist, desto besser kann es körperliche Abfall- und Giftstoffe aufnehmen und zur Ausscheidung bringen. Und auch die Regulation des Wärmehaushaltes ist vom Wasser abhängig. An warmen Sommertagen können bis zu 2 Liter Schweiss zur Kühlung des Körpers produziert werden. Anhand dieser Ausführungen wird die grosse Bedeutung des Wassers bereits deutlich. Ohne Wasser gäbe es kein Leben. Wir kümmern uns jedoch meist nur um die Aufnahme von genügend Eiweiss, Fett, Kohlenhydraten und Vitalstoffen; das so wichtige Wasser vergessen wir dabei leider noch viel zu oft.
Der Wasserbedarf
Die absolute Mindestmenge an Wasser, die der Mensch täglich zu sich nehmen muss, beträgt 1–1,5 Liter. Damit wird die abgegebene Wassermenge über die Haut, Lunge und den Urin (Mindestmenge ca. 0,5 Liter) wieder ersetzt. Ein gesunder Erwachsener sollte aber täglich mindestens 2,5–3 Liter Wasser zu sich nehmen. Und der Wasserbedarf erhöht sich, wenn das Klima trocken und heiss ist, sowie bei körperlicher Anstrengung. Durch starkes Schwitzen bei trockener und heisser Luft kann der Wasserbedarf in Extremsituationen auf 10 Liter täglich ansteigen. Auch eine zu stark salzhaltige Nahrung erhöht den Wasserbedarf.
Berechnung des Wasserbedarfs
Der Wasserbedarf eines Menschen wird auch mit mindestens 20g pro kg Körpergewicht angegeben. Wobei diese Menge in Zeiten von Stress und Krankheit verdoppelt werden sollte. Ein gesunder Körper benötigt folgerichtig ohne Probleme täglich mindestens 1,5 Liter Wasser.
Zeichen von Wassermangel
Die Zeichen für einen Wassermangel sind sehr vielgestaltig und genau darum wird die Bedeutung des Wassers oft verkannt. Viele Menschen klagen über mangelnden Durst. Durst alleine ist aber nicht das einzige Signal für einen Wassermangel im Körper. So leiden heute bis zu 50 % der Menschen an Verstopfung. Sehr oft könnte dieses Problem bereits entschärft werden, wenn die Betroffenen genügend Wasser trinken würden. Und auch Menschen, die einen sehr scharfen, konzentrierten Urin haben, trinken zu wenig. Auch Gesichtsfalten und zu trockene Hände sind oft ein Zeichen eines Wassermangels. Aber auch andere Symptome wie chronische Schmerzen, z.B. Kopfschmerzen, Migräne, Rheumaschmerzen und Schmerzen im unteren Rücken können nach Aussagen von Dr. F. Batmanghelidj als Indikatoren des Körpers für einen Wassermangel angesehen werden. So ist der Mediziner auch der Meinung, dass die Austrocknung die Hauptrolle bei der Auslösung von Migräne spielt.
«Sie sind nicht krank, Sie sind durstig! Behandeln Sie Ihren Durst nicht mit Medikamenten!» Diese provokante These meint der weltbekannte iranische Arzt und Bestsellerautor wörtlich. Wichtig zu erwähnen ist, dass weder Kaffee, Milch, Bier oder Limonade im eigentlichen Sinn Getränke sind. Im Gegenteil, Genussmittel wie Kaffee und Alkohol verschlimmern den Wassermangel noch, da sie den Körper sogar austrocknen.
Durst – erstes Alarmsignal des Körpers!
Ein trockener Mund ist ein erstes wichtiges Durstsignal, das unbedingt beachtet werden sollte. Wenn Sie sich nun angewöhnen, regelmässig genug Wasser zu trinken, dann wird auch das oft fehlende Durstgefühl wieder besser vom Körper wahrgenommen.
Wie viel und was trinken?
Wenn man den Körper gesund erhalten will, sollte man sich unbedingt angewöhnen, täglich mindestens 6–8 Gläser (Inhalt ca. 2,5 dl) bzw. 1,5 Liter reines Wasser zu trinken, was dem absoluten Minimum entspricht, das der Körper benötigt. Damit der Körper nicht zu kurz kommt, können Sie zwei weitere Gläser Wasser trinken. Am besten trinken Sie einfaches Leitungswasser, das uns im Wasserschloss Europas meist noch in guter Qualität zur Verfügung steht. Es gibt jedoch auch Empfehlungen, besonders zur Ausscheidung von Giftstoffen, Wasser mit einem möglichst geringen Gehalt an Mineralstoffen zu bevorzugen. Die Mineralstoffversorgung sollte aber in erster Linie über eine ausgewogene Ernährung gewährleistet werden und nicht durch mineralhaltige Mineralwasser. Solche Wasser können höchstens als Unterstützung dienen. Ein besonders empfehlenswertes reines Wasser mit wenig Mineralien ist Volvic, das daher auch in zahlreichen Fastenkliniken als ideales Wasser angeboten wird. Besser meiden sollten Sie auch kohlensäurehaltige Wasser. Und denken Sie daran, dass man das wichtige Wasser nicht einfach durch andere Getränke wie z.B. Kaffee ersetzen kann. Gewöhnen Sie sich daher am besten an, z.B. vor jeder Mahlzeit und morgens nach dem Aufstehen schon ein grosses Glas Wasser zu trinken. Vergegenwärtigen Sie sich immer, dass Wasser das beste und günstigste Nerventonikum und Schönheitsmittel ist. Wasser gehört daher auch auf jeden Schreibtisch und in jedes Schulzimmer.
Wasser als Medizin!
Da alle Abläufe im Körper durch das Wasser überwacht und überhaupt erst möglich gemacht werden, ist eine ausreichende Versorgung mit Wasser unverzichtbar. Da aber ein Wassermangel in verschiedenen Teilen des Körpers zu unterschiedlichen Symptomen, Signalen und Komplikationen führt, könnte es natürlich sein, dass die meisten Menschen, auch Mediziner, dem Wasser als Heilmittel noch skeptisch gegenüberstehen. Wer sich aber der grossen Bedeutung des Wassers im Körper bewusst ist, der wird Wasser auch als Medizin anerkennen können. Alleine die Tatsache, dass gutes Wasser zur Regulation des Säure-Basen-Haushalts viel beiträgt, da es einen ph-Wert von 7 (neutral) hat, dürfte für das regelmässige Wassertrinken sprechen.