Light-Produkte

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Weil Fett in Verruf geraten ist, dick zu machen, lassen sich ‚magere‘ Produkte besser verkaufen. Was tun die Lebensmittelingenieure? Sie ersetzten einen Teil des Öls durch Maltodextrin, einen Fettersatzstoff. Maltodextrin ist ein industriell aus Stärke gewonnener Zucker, der zwar nur halb so viele Kalorien wie Öl, aber exakt dessen physikalischen Eigenschaften hat. Der Industriezucker ahmt das Mundgefühl des Öls täuschend echt nach und lässt die Speise sämig erscheinen. Der Käufer aber kommt vom Regen in die Traufe. Er ahnt nicht, dass er mit dem Fettersatz Maltodextrin seinen Kariesbakterien bereits Säure zuführt, wenn wir den Zucker noch gar nicht herausschmecken. Das verschweigt der Hersteller wohlwissend. Nahrungsmittelhersteller produzieren für den Markt, nicht für die Gesundheit der Menschen. Und wenn die Leute die Produkte kaufen, sind sie selbst schuld.

Würden die Verbraucher von heute an nur noch naturbelassenes Salatöl aus den Regalen nehmen und alles andere stehen lassen, die raffinierten Öle und abgemagerten Salatdressings würden sofort vom Markt verschwinden.

Bestimmen bei der traditionellen Nahrungsmittelherstellung Genussqualität und Preis die Produktion, so heisst die derzeitige Strategie, nach der Nahrungsmittel produziert werden: Veredelung durch Änderung des Nährstoffgehalts. Bonbons und Fruchtsäfte werden mit Vitaminen oder Mineralstoffen angereichert. Cola und Limonade präsentieren sich süssstoffleicht und das Bier verliert seine berauschende Potenz. Milch und Käse werden abgesahnt, schlichter Joghurt mit Müsliflocken zum Fitnesssnack ‚gepowert‘. Kuchen aus Weissmehl, dessen Ballaststoffe bei der Herstellung entzogen wurden, wird nun mit Weizenkleie, Zellulose oder Faserstoffen aus Sojabohnen zum ‚Vollwertkuchen‘ umfrisiert. Eis und Buttercremetorte wird mit Fettersatz abgemagert.

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