Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, deren Ursache in der Erhöhung der Harnsäure im Blut und der Ablagerung von Uratkristallen in den Gelenken liegt. Die entzündliche Reaktion entsteht durch die Auskristallisierung von Natriumuratkristallen. Erhöhte Harnsäurewerte, welche über Jahre unbemerkt bleiben können, führen zwar nicht zwangsläufig zu Gicht, stellen aber die biochemische Grundlage dar. Mit der Höhe der Harnsäurekonzentration steigt die Wahrscheinlichkeit eines Gichtanfalles. Der Grenzwert liegt bei 6,5 mg/dl Blut.
Die Gicht zählt zu den typischen Wohlstandserkrankungen. In Zeiten des Notstandes war die Gicht kaum anzutreffen, während die Anzahl der Erkrankungen seit dem 2. Weltkrieg stetig zunimmt. Davon sind Männer öfter betroffen als Frauen. Heute weisen 5 % aller Männer erhöhte Harnsäurewerte auf. Bei Frauen erhöht sich das Risiko nach den Wechseljahren, was auf die hormonelle Umstellung zurückzuführen ist.
Meist zeigt sich Gicht – in akuten Anfällen mit starken Schmerzen – in den Füssen, die sich bei Druck, Berührung oder Bewegung verschlimmern. Die Haut an den entzündeten und geschwollenen Gelenken ist manchmal sogar gerötet und heiss. Meist zeigt sich Gicht zuerst an den unteren Extremitäten und am Grosszehengelenk. Die Uratkristalle lagern sich an den Gelenken ab und können sichtbare Knoten bilden, die zu Deformationen und Einschränkung der Beweglichkeit führen. Nach dem ersten akuten Gichtanfall können Wochen oder sogar Jahre vergehen, bis weitere Komplikationen auftreten. Zur chronischen Gicht, d.h. dass die Schmerzattacken in immer kürzeren Zeitintervallen auftreten, kann es kommen, wenn die Krankheit unbehandelt bleibt. Deswegen sollte Gicht unbedingt behandelt werden, da sie sich mit der Zeit immer mehr verschlechtert und auf mehrere Gelenke übergreift. Charakteristisch ist dann das Auftreten sogenannter Gichtknoten, die Knochen und innere Organe betreffen können. Weiterhin kann es zur Ausbildung einer Gichtniere und Nierensteinen kommen.
Wichtig:
- Übergewicht vermeiden
- Genügend Wasser trinken
- Purinreiche Lebensmittel wie Hering, Forelle, Grillhähnchen, Innereien, Fleischbrühe, Suppenwürfel, Bäckerhefe meiden
- Auf purinhaltige Getränke wie Bier, Schnaps, Weisswein, Cola, fruktosereiche Getränke wie Limonaden verzichten.
Bei einem akuten Gichtanfall die betroffene Stelle kühlen. Die Beschwerden klingen ohne Behandlung meist innert 5–10 Tagen ab. Medikamentös lassen sich die Beschwerden mit Entzündungshemmern, die vom Arzt verschrieben werden, lindern.