Männer sind davon wesentlich häufiger betroffen als Frauen. Häufigste Ursache der Gicht ist eine erbliche Stoffwechselstörung, die aber in der Regel nur unterschwellig besteht und erst durch eine falsche Ernährung zum Ausbruch kommt. Alleine mit der erblichen Anlage kann man also bei richtiger Ernährung ein Leben lang ohne Gichtsymptome bleiben.
Ernährungsbedingte Mitursachen sind in erster Linie Übergewicht und Überernährung, aber auch purinreiche und fettreiche Kost sowie hoher Alkoholkonsum.
Purine sind Nahrungsbestandteile, die zu Harnsäure abgebaut und über den Harn ausgeschieden werden. Ist die Harnsäureausscheidung wie bei der Gicht gestört, dann sollten besonders purinreiche Lebensmittel gemieden werden. Hierzu zählen vor allem Innereien, manche Fischsorten (Bückling, Hering, Ölsardinen, Räucherlachs, Sprossen, Hummer, Krabben, Muscheln), aber auch einige Gemüsearten (Bohnen, Linsen, Erbsen, Anchovis).
Je höher der Harnsäurespiegel ist, desto wahrscheinlicher wird das Auftreten von Beschwerden (bei über 9 mg/dl fast 100 prozentige Wahrscheinlichkeit). Typische Beschwerden sind plötzliche starke Schmerzen, Schwellung und Rötung an Gelenken (meistens ist das Grundgelenk der grossen Zehe betroffen) sowie schmerzhafte Koliken an Nieren und Harnwegen durch Harnsäuresteine.
Je nach Höhe des Harnsäurespiegels und Stärke der Beschwerden sind eine spezielle Diät und/oder Medikamente erforderlich. Wichtigste Behandlungsmassnahme ist die Beseitigung von Übergewicht. Allein durch Gewichtsabnahme wird in vielen Fällen der Harnsäurespiegel gesenkt oder gar normalisiert, so dass man auf Medikamente verzichten kann und mit Diät allein auskommt. Im Rahmen von Reduktionsdiäten, fällt vorübergehend vermehrt Harnsäure an. Durch reichliches Trinken sollte diesem Anstieg und eventuellen Gichtanfällen bei Veranlagung vorgebeugt werden. Manchmal müssen vorübergehend harnsäuresenkende Medikamente eingenommen werden.