Lärm ist schlecht für unser Herz-Kreislaufsystem

Lärm wird nicht nur als Geräusch wahrgenommen, er wird auch unterschiedlich bewertet. Fast jeder zweite fühlt sich von Lärm belästigt. Das Problem ist keineswegs allein die Folge unseres Zeitalters, in dem Fluglärm, Strassenverkehr, Baustellen und laute Musik die Lärmquellen darstellen. Beim Lärm sind die meisten Menschen sowohl Opfer als auch Täter, also Mitverursacher. Obwohl die meisten Flugzeuge, Autos und Maschinen viel leiser geworden sind, als noch vor ein paar Jahren, ist jedoch die Empfindung der Menschen, dass ihre Umgebung lauter geworden ist. Dies geht auf das Mehr an Verkehr und Menschen zurück und auf weniger, bis gar keine Pausen zwischen den Spitzenzeiten.

Einen Moment absoluter Stille haben wahrscheinlich viele Menschen schon seit mehreren Jahren nicht mehr erlebt. Der Körper reagiert auf Lärm, ob er ihn bewusst oder im Schlaf wahrnimmt. Ein Viertel der Menschen in Europa sind laut WHO zu hohem Lärm in der Nacht ausgesetzt, was zu einer verzögerten Tiefschlafphase führt. Verkehrslärm wird oft nicht als gefährlich angesehen, Abgase dagegen schon, obwohl der Lärm dem Körper genauso schadet. Viele denken, an Lärm kann man sich gewöhnen, dem ist nicht so, der Körper kann und wird das nie können.

Bei Erwachsenen wird vor allem das Herz-Kreislaufsystem und bei Kindern die Leistungsfähigkeit des Gehirns beeinflusst. Zunehmend mehr Hörschäden gibt es zudem bei Jugendlichen. Hauptgrund dafür ist das laute Musik hören und zusätzlicher Freizeitlärm.

Lärm ist nach der Luftverschmutzung weltweit der Krankmacher Nummer zwei. Laut WHO fühlt sich jeder Dritte durch starken Dauerlärm belästigt. Hörschäden wie Tinnitus, Hörsturz, Schwerhörigkeit, Konzentrationsmangel, Burnout, Schlafstörungen, Migräne und erhöhter Blutdruck, um nur einige zu nennen, können die Folge davon sein. Krach löst Stressreaktionen im Körper aus. Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden verstärkt gebildet, was wiederum den Blutdruck steigen lässt, die Herzfrequenz beschleunigt und die Blutgerinnung aktiviert.

Auch die Psyche kann betroffen sein in Form von Stimmungsstörungen wie stärkerer Gereiztheit. Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte deshalb den Versuch unternehmen, mit Ohrenstöpseln zu schlafen. Ein ständiger Lärmpegel kann den Menschen schlicht zermürben.

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