Trigeminusneuralgie

Bei einer Trigeminusneuralgie meldet der Nerv stärkste Schmerzen an das Gehirn, obwohl die Haut intakt und keiner offensichtlichen Schädigung ausgesetzt ist. Diese  Schmerzen halten fast immer nur für Sekunden an. Meist besteht zwischen den Attacken Beschwerdefreiheit. Die Symptome treten vor allem im Bereich der Wangen, der Lippen, der Zunge und der Kaumuskulatur auf.

Frauen sind stärker betroffen, da die Erkrankungs-Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter ansteigt. Die Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt, was die Therapie deutlich erschwert.

Die Trigeminusneuralgie-Schmerzen können sich häufig bis zu hundert Mal am Tag wiederholen, werden dabei aber auch von längeren schmerzfreien Intervallen unterbrochen. Typische Auslöser einer Schmerzattacke können beispielsweise Berührungen der Haut im Gesicht, das Sprechen, das Zähneputzen, das Kauen oder das Schlucken sein. Aus Angst vor einer Schmerzattacke vermeiden manche Patienten sogar die Nahrungsaufnahme, sodass es zu starkem Gewichtsverlust und Flüssigkeitsmangel kommt. Auf Grund der starken seelischen Belastung durch die Schmerzen leiden die Betroffenen nicht selten an einer depressiven Verstimmung.

Herkömmliche Schmerzmittel sind meist wirkungslos, da sie erst nach einer halben Stunde wirken – zu spät für eine Schmerzattacke. Daher ist eine vorbeugende Dauertherapie mit speziellen Schmerzmitteln notwendig. In erster Line kommt der Wirkstoff Carbamazepin zum Einsatz. Dieses Medikament wird auch für Menschen mit Epilepsie eingesetzt und ist das Mittel der ersten Wahl zur Vorbeugung von Schmerzattacken der Trigeminusneuralgie. Die Dosis wird schrittweise gesteigert bis die Schmerzattacken aufhören.

Eine Operation kommt dann in Frage, wenn durch die Medikamente keine ausreichende Schmerzfreiheit zu erreichen ist oder starke Nebenwirkungen der Medikamente eine solche Therapie unmöglich machen. Es stehen drei Operationsverfahren zur Verfügung. Alle drei führen zuverlässig zu einer Schmerzreduktion, jedoch können die Schmerzattacken nach einigen Jahren wiederkehren.

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