Reis – das tägliche Brot für Millionen

In China wurde er erstmals um 2800 v. Chr. in einer Chronik erwähnt. Am Jangtsekiang und auf den gebirgigen Inseln des indonesischen Archipels wurden ebenfalls bereits 2500 v. Chr. Terrassen für den Reisanbau angelegt. Indische Nachweise datieren um die 1000 Jahre v. Chr. Von Indien gelangte der Reis nach Persien und von dort nach Ägypten. Die Griechen wie die Römer der Antike schätzten ihn als Delikatesse, doch angebaut wurde er in Europa erst, als ihn die Mauren im Jahr 1000 n. Chr. nach Spanien brachten. Weitere 500 Jahre sollten vergehen, bis in Frankreich (Camarque) und in Italien (Po-Ebene) erste Reiskulturen angelegt wurden. Bis der Reis den Weg über die Alpen in unser Land fand, zählte man bereits das 18. Jahrhundert. Etwa zur gleichen Zeit gelangte Reis aus Java und Thailand über die Niederlande nach Mitteleuropa.

In Südamerika waren es die spanischen und portugiesischen Eroberer, die dort erstmals Reis anpflanzten. Nach Nordamerika kam er erst Ende des 17. Jahrhunderts. In den weiten Seengebieten Nordamerikas und Kanadas wuchs damals schon lange ein Sumpfgras (Zizania aquatica), das die ersten Europäer bei der Eroberung des neuen Kontinentes fälschlicherweise als wilden Reis bezeichneten. Während Jahrhunderten waren die Körner dieser Wasserpflanze Hauptbestandteil der Ernährung dort heimischer Indianer.

Nicht geschälter Reis gilt als Vollreis, auch Naturreis oder Braunreis genannt, es gibt ihn selbstverständlich in allen Korngrössen und -formen. Sein Nachteil könnte die Farbe sein, vor allem aber die längere Kochzeit (45 Min.) und eine kürzere Lagerfähigkeit, weil das ölhaltige Silberhäutchen schnell ranzig wird, die Packungen sind deshalb mit dem Verbrauchsdatum versehen.

Im Handel wird unterschieden zwischen:

  • Rundkornreis
    4–5 mm lang und 1,5–2,5 mal so lang wie dick.
    Hauptanbaugebiet ist der Ferne Osten, wir importieren ihn jedoch aus Italien. Sorten: Originario, Camolino.
    Verwendung: Suppen, Brei, Süssspeisen
  • Mittelkornreis
    5–7 mm lang und 2–3 mal so lang wie dick.
    Wird hauptsächlich in Italien angebaut, auch in Argentinien und den USA. Sorten: Blue Rose, Carnaroli, arborio, Vialone.
    Verwendung: Risotto, Paella und andere Eintopfgerichte.
  • Langkornreis
    6–8 mm lang und 4–5 mal so lang wie dick.
    USA und Thailand sind die Exportländer. Sorten: Basmati, Blue Bonnet, Carolina, Siam Patna.
    Verwendung: Trockenreis, Salate.

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