Die Familie der Malvengewächse umfasst über 4000 Arten. Wir gehen hier auf einige bekannte Arten ein, die eine kulinarische Bedeutung haben:
Malva Sylvestris – «Wilde Malve»
Auch bekannt unter dem Namen «Chäslichrut». Die Römer mischten die Malve mit Öl, Salz, Honig und Wein, und nannten dies «Omnimorbium», was sinngemäss übersetzt «heilsam gegen alle Krankheiten» bedeutet.
Die Schleimstoffe sämtlicher Malvenarten sind der Grund für deren medizinische Verwendung. Diese Schleimstoffe legen sich als schützender Film über Schleimhäute und entfalten eine reizlindernde, abschwellende Wirkung. Extrakte der Pflanze werden bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums eingesetzt. Ebenso bei Entzündungen des Magen-Darm-Bereichs. Bei Erkältungen und trockenem Reizhusten wirken die Extrakte wunderbar.
Althaea officinalis – «Echter Eibisch»
Der Name «Althaea» stammt aus dem Griechischen und bedeutet «heilen». Echter Eibisch wird seit vielen Jahrhunderten ebenfalls wegen seiner Schleimstoffe genutzt. Insbesondere die Wurzeln besitzen einen besonders hohen Gehalt.
Eibisch wurde früher zur Herstellung von Marshmallows verwendet. Die Franzosen haben aus geschlagenem Eiweiss, Zucker und den klebrigen Inhaltsstoffen der Eibischwurzel einen Teig produziert, den sie «Pâte de guimauve» nannten. Das war der Vorläufer der Marshmallows. «Marsh Mallow» heisst zu Deutsch «Sumpf-Malve».
Hibiscus sabdariffa –«Roselle»
Marmeladen, Liköre, Limonaden, Süssspeisen und Tee – wenn verarbeitete Lebensmittel «Hibiscus» enthalten, wird meistens die Roselle verwendet. Insbesondere beim Hibiskustee ist eine erfrischende wohltuende Wirkung spürbar. Bei Bluthochdruck kann der Hibiskustee ein sehr sinnvolles Getränk sein. Regelmässig getrunken wirkt er sich positiv auf das gesamte Herz-Kreislauf-System aus.
Seine Wirkung ist auf Anthocyane, ätherische Öle, organische Säuren, Polyphenole und Polysaccharide zurückzuführen.
Tilia – «Linde»
Die Blüten der Linde enthalten viele wertvolle Stoffe, deshalb werden sie in der Volksmedizin verwendet. Die enthaltenen Schleimstoffe wirken reizlindernd bei Husten und Halsschmerzen. Die enthaltenen Glykosiden wirken entzündungshemmend und schmerzstillend. Lindenblütentee wirkt wunderbar bei fieberhaften Erkältungen, grippalen Infekten und soll bei Krämpfen helfen.
Nebst der Verwendung als Tee, sorgt das Aroma der Lindenblüte für einen lieblichen Duft in Deodorants.
Die jungen Blätter der Linde können pur gegessen oder auch im Salat verwendet werden. Sie schmecken mild und sind reich an Proteinen, Mineralien und natürlich Blattgrün. Die Blüten sind eine schöne Dekoration für Speisen und ebenfalls essbar. Honig mit Lindenblüten aromatisieren.
Abelmoschus esculentus – «Okra»
Die Früchte der Okra werden in vielen Ländern als Gemüse gegessen. Insbesondere in der Afrikanischen Küche wird Okra vielseitig verwendet. Okra enthält viel Ballaststoffe und Proteine, Vitamin K, Vitamin C, Kalium, Kalzium und Folsäure.
Theobroma cacao – «Kakaobaum»
Kakao ist schon seit Jahrhunderten ein gefragtes Lebensmittel. Bereits die Mayas und Azteken haben sich am feinen Geschmack des Kakaos erfreut. Schätzungen zufolge sind im Kakao insgesamt etwa 300 verschiedene Inhaltsstoffe vorhanden. Zu diesen Inhaltsstoffen zählen unter anderem Serotonin und Dopamin, die beim Menschen das Wohlbefinden steigern können. Zu den im Kakao vorhandenen Mineralstoffen gehören unter anderem Kalium und Magnesium, sowie Vitamin E.
Kakao senkt auch den Blutdruck. Schokoladensorten mit einem Kakaoanteil von über 70 % wird nachgesagt, dass sie eine blutdrucksenkende Wirkung haben. Dies hängt damit zusammen, dass Kakao viele Flavanole enthält, die sich positiv auf die Elastizität der Blutgefässe und damit auf den Blutdruck auswirken. Die im Kakao enthaltenen Stoffe Theobromin und Theophylin wirken sich ausserdem stimulierend auf den Kreislauf und das zentrale Nervensystem aus. Dunkle Schokoladensorten enthalten darüber hinaus auch besonders viele Antioxidantien, die dem Körper als Radikalfänger dienen.
Schokolade sollte aber trotz dieser positiven Eigenschaften nur in Massen genossen werden.