Hildegard von Bingen

Wer war Hildegard von Bingen?
Hildegard von Bingen gilt als die bekannteste Deutsche des Mittelalters. Sie war ursprünglich eine Adelige und lebte als Nonne. Sie verbrachte fast 39 Jahre in der Klosteranlage Disibodenberg (in der Nähe von Mainz), bevor sie in das neugegründete Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen einzog, welches sie selbst gründete. Sie wurde im Jahre 1136 zur Leiterin der Frauenklause (eine Nonnengemeinschaft) befördert. Sie war eine Universalgelehrte, eine Dichterin und Komponistin. Sie hatte ein menschenfreundliches Weltbild und lehrte entsprechende Theologie. Was aber viele Kirchenhäupter verunsicherte oder gar provozierte, war ihre prophetische Gabe.
Als 1147 n.Chr. Papst Eugen III. ihr die Erlaubnis erteilte ihre Visionen zu veröffentlichen, folgten zahlreiche Werke, darunter Bücher, Briefe und Symphonien. Am bekanntesten sind die Werke «Causae et curae» und «Physica», in denen sie nebst Rezepturen auch eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen beschrieb.
Ihre Schriften zur Heilkunde machen Hildegard von Bingen bis heute populär. Die Hildegard-Medizin ist eine Erfahrungsheilkunde. Das bedeutet, dass zwar viele Anwendungen noch nicht mit Studien belegt sind, aber dennoch bei vielen Schulmedizinern als erfolgsversprechende Ergänzung gelten. Da die Teerezepte und Kräuterweine von Hildegard recht schmackhaft sind, greifen heute viele Menschen zur Hildegard-Medizin, weil sie von künstlichen Präparaten und Chemie genug haben.

Anerkannte Anwendungen sind zum Beispiel:

  • Dinkel-Kost bei chronischen Entzündungskrankheiten
  • Galgant bei Verdauungsbeschwerden oder Herz-Kreislaufproblemen
  • Aderlass bei Bluthochdruck
  • Bittermittel bei Appetitlosigkeit, Schwäche oder Blutarmut
  • Mariendistel bei Leberschäden
  • Andorn-Wein bei Bronchitis

Die wichtigsten Bitterkräuter nach Hildegard sind: Alant, Andorn, Benediktenkraut, Bertram, Bockshornklee, Brennessel, Fenchel, Galgant, Liebstöckel, Mariendistel, Meisterwurz, Quendel, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Thymian, Wermut, Ysop

Unser Tipp
Ein heute in den USA bekanntes Hilfsmittel zum Abnehmen ist das Barley-Water (deutsch: «Gersten-Wasser») – ein Rezept, das Hildegard von Bingen zu verdanken ist. Sie hat die segensreichen Wirkungen der Gerste erkannt: Gerste soll ausschwemmen und entschlacken, den Fettstoffwechsel beschleunigen, und gut sein gegen Cellulite.

Barley-Water selber herstellen:
60g Gerste ca. 18 Stunden lang einweichen. Danach Einweichwasser wegleeren und mit neuen kalten 1,5 Liter Wasser aufkochen und ca. eine halbe Stunde bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Dann absieben und eventuell mit etwas Zitrone verfeinern.

 

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