Hamamelis

Hamamelis ist ein baumartiger Strauch. Er erreicht eine Höhe von drei bis sechs Meter. Im Spätherbst erscheinen die streng riechenden, auffällig hellgelben, korallenartig geformten Blüten mit langen, schmalen Kornblättern. Die erst im nächsten Sommer ausreifenden, dicht behaarten 1 bis 1 ½  cm langen Kapselfrüchte springen – wenn sie reif sind – auf und schleudern zwei schwarze Samen bis zu 15 Meter weit weg.

In Europa ist die spätblühende Zaubernuss ein beliebter Zierstrauch. Diese Verwandte blüht im Frühjahr und bildet keine reifen Früchte.

Hamamelis kommt in vielen Cremen, Salben, Deodorants, Rasier- und Gesichtswasser vor. Sie ist für empfindliche Haut geeignet, denn sie lindert Rötungen und Juckreiz. Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in der Rinde, ebenso wie in den Blättern. Die Rinde enthält vor allem Gerbstoffe vom sogenannten Tannin-Typ und etwas ätherisches Öl. In den Blättern kommen ebenfalls reichlich Gerbstoffe vor, jedoch vom Catechin-Typ und ebenfalls ätherisches Öl.

Hamamelis lindert, in Form von Salben, Cremes und Rassierwasser, Juckreiz auf der Haut und dämmt Entzündungen. Durch diese Effekte kann Hamamelis auch Beschwerden mildern, die unter anderem Hämorrhoiden hervorrufen können. Darüber hinaus stoppt Hamamelis leichte Blutungen, die zum Beispiel durch kleine Schnittwunden ausgelöst werden. Verantwortlich für diese Wirkungen sind die Gerbstoffe. Sie reagieren auf Haut und Schleimhaut mit körpereigenen Eiweissen und verändern deren Struktur. Dadurch ziehen sich die oberen Haut- und Schleimhautschichten zusammen und werden undurchlässiger. Der Juckreiz stillende Effekt beruht vermutlich darauf, dass die Nervenenden in der Haut, bedingt durch die Gerbstoffe, weniger auf Reizsignale reagieren.

Als Gurgellösung kann Hamamelis bei leicht entzündeter Mundschleimhaut helfen.

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