Während sich ein Kind von den Windpockenviren erholt, werden die verursachenden Viren durch das Immunsystem zurückgedrängt. Dabei können sich jedoch einige Viren in den so genannten Spinalganglien – knötchenförmige Ansammlungen von Nervenzellen entlang der Wirbelsäule – einnisten.
Hier werden sie normalerweise vom Immunsystem in Schach gehalten. Ist das Immunsystem geschwächt, können die schlummernden Viren reaktiviert werden und entlang der Nervenbahnen bis in die Haut wandern und dort den Hautausschlag hervorrufen.
Oft kündigt sich eine Gürtelrose schon einige Tage vor dem sichtbaren Ausbruch durch starke Schmerzen, gesteigerte Berührungsempfindlichkeit und Spannungsgefühl an. Ihren Namen trägt die Gürtelrose aufgrund der Verteilung dieser Hautveränderung. Meist ist ein waagerechter, gürtelförmig verlaufender Streifen am Rupf oder im Gesicht von der Veränderung betroffen.
Insgesamt dauert die Erkrankung zwei bis drei Wochen. Selten bleiben trotz Abheilung der Hautveränderung die typischen Schmerzen bestehen.
Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto erfolgreicher ist die Behandlung mit einem virushemmenden Medikament. Damit kann die Ausbreitung der Hautveränderung verkleinert werden, nicht jedoch die Dauer der Erkrankung.
In den USA erhalten Kleinkinder seit 1995 generell eine Varizellen-Impfung. In Deutschland werden seit 2004 alle Kinder im Alter von 11 bis 14 Monaten geimpft. In der Schweiz ist der sichere Impfstoff ebenfalls verfügbar und wird breitflächig angeboten.