Baldrian

Katzen lieben das intensive Aroma von Baldrian. Menschen eher nicht so. Als Arzneipflanze ist der echte Baldrian schon seit langem bekannt. Im antiken Griechenland galt er als Allheilmittel und im Mittelalter setzten Heilkundige die Pflanze gegen Augenleiden ein. Daneben bewährte sich Baldrian auch als «Schutzkraut gegen Hexen und Zauberei» und zwar in Form eines Talismans, der wohl so manche Haustür zierte. Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurden Mediziner auf die beruhigende und schlaffördernde Wirkung des Baldrian aufmerksam.

Baldrian wird bis zu 1,8 Meter hoch. Die Pflanze besitzt einen behaarten Stängel und geständige Blätter. Die zahlreichen Blüten bilden eine Dolde und sind weisslich bis rosa gefärbt. Baldrian blüht von Mai bis September und stammt aus Europa und Asien. Er wächst hauptsächlich auf feuchten Waldböden.

Die Baldrianwurzeln bestehen zu 0,3–0,8 % aus ätherischem Öl, welche für Arzneimittel genutzt werden. Die Inhaltstoffe des Extrakts greifen hemmend auf Botenstoffe im zentralen Nervensystem ein und wirken dadurch beruhigend sowie einschlaf- und durchschlaffördernd. Daher wird Baldrian bei Angstzuständen wie Prüfungsangst und innerer Unruhe sowie Anspannung eingesetzt. Anderseits ist es auch ein mildes Mittel für Menschen mit Einschlafstörungen. Das Zusammenspiel der verschiedenen Inhaltsstoffe ist für die bekannte Wirkung des Baldrians verantwortlich. Häufig wird er mit ähnlich wirkenden Heilkräutern kombiniert, etwa Melisse, Passionsblume oder Hopfen.

Baldrian verbessert den Schlaf nicht unbedingt schon nach der ersten Anwendung. Oft sind mindestens zwei bis drei Wochen nötig, bis sich der gewünschte Effekt bemerkbar macht. Im Gegensatz zu vielen chemischen Schlafmitteln kommt es durch die Anwendung von Baldrian im Normalfall nicht zu Tagesmüdigkeit.

Baldrian sollte nicht zusammen mit anderen Medikamenten oder Alkohol eingenommen werden.

 

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